Zurzeit plant die Stadt Kraichtal vier neue Wohn- und Gewerbegebiete auszuweisen.

Bevor unbebautes Land bebaut werden soll, sollte untersucht werden, inwieweit Baulücken oder Leerstände innerorts genutzt werden können.

Für die dadurch benötigten unbebauten Flächen müssen an anderer Stelle Flächen zum Ausgleich aufgewertet werden.

Wenn z.B. Streuobstwiesen innerhalb der geplanten Wohn- und Gewerbegebiete liegen, dann müssen diese zum Erhalt der Streuobstbestände in gleicher Größe neu angepflanzt werden.

Wobei es wieder Jahrzehnte dauert bis die jungen Bäume den Status der gerodeten Bäume erreicht.

Wenn eine Stadt nicht die Ausgleichsflächen innerhalb der Stadt umsetzen kann, dann hat sie die Möglichkeit dieses außerhalb der Stadt durch Kauf von Ökopunkten zu realisieren.

Die Standorte für die Ökopunkte müssen nicht im gleichen Kreisgebiet liegen, sondern können auch entfernt u.a. am Bodensee sein.

Aktuell plant die Stadt für den Ausgleich der Neubaugebiete Ökopunkte ankaufen, da sie keine Möglichkeit sieht dieses als größte Flächengemeinde im Kreis Karlsruhe auf Stadtgebiet auszuweisen.

Im Gegensatz zur Diskussion für den Ausweis der neuen Baugebiete, wo jeder Bürger zuhören kann, findet die Diskussion zu den Ausgleichsflächen im Nicht-öffentlichen-Teil der Gemeinderatsitzungen statt.

Der NABU Kraichtal setzt sich für den Erhalt von Lebensräumen für die Natur ein. Daher fordert er, dass die Ausgleichsflächen innerhalb der Stadt bleiben. Weiterhin sollen nicht nur der Ausweis der neuen Baugebiete, sondern auch der Umgang mit den Ausgleichsflächen im Gemeinderat öffentlich diskutiert werden.

Weiterhin stellt sich die Frage wie die Stadt im Hinblick auf zukünftige geplante Wohn- und Gewerbegebiete mit den Ausgleichsflächen umgeht, wenn jetzt schon keine Möglichkeit auf eigenes Stadtgebiet besteht.