8. August 2017 - „Wir brauchen die Landwirte, die Schäfer und die Imker – aber in einem Naturschutzrahmen“, sagte Staatssekretär Andre Baumann vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg bei einer Flurbegehung in Oberöwisheim, zu der Bündnis 90/Die Grünen, Ortsverband Kraichtal, eingeladen hatte. „Unser gemeinsames Ziel muss eine gesunde, lebenswerte Umwelt sein, die Mensch, Tier und Pflanze dient.“ Baumann erwies sich dabei als Brückenbauer zwischen Naturschutz- und Landwirtschaftsinteressen, zwischen Naturschutzverbänden und Behörden. „Unsere große Aufgabe ist es, die biologische Artenvielfalt zu erhalten, bei Pflanzen wie auch bei Tieren“, sagte er. Der Rückgang sei eine ökologische wie auch eine ökonomische Katastrophe. Quelle BNN vom 11.August 2017 Martin Stock

 
Doch diese komme nicht schlagartig, sondern träfe schleichend ein. „Und deshalb bemerkt man sie nicht – erst wenn es zu spät ist. Arten die ausgestorben sind, kommen nicht wieder.“ An die beiden Vertreter der Imker gewandt – Hans Singer, Vorstand des Imkervereins Bruchsal und Manfred Raff, Vizepräsident des Badischen Imkerbundes - sagte Baumann: „Imker und ihre Bienen haben eine enorme volkswirtschaftliche Bedeutung und wir müssen alles tun, um die Bienen für die Landwirtschaft zu erhalten.“ Ulrich Altdörfer vom Ortsverband Kraichtal Bündnis 90/Die Grünen hatte die Flurbegehung vorbereitet und konnte den Interessierten viele Beispiele zeigen, wie sich Landwirtschaft und Naturschutz natürlich verzahnen oder aber aufeinander prallen. Große Schläge mit mehreren Hektar auf der einen Seite, wo eine einzige Feldfruchtart angebaut wird, begleitet von Pflanzenschutz und Düngergaben mit wenig Dickicht für Tiere oder aber kleinteilige Flächen auf der anderen Seite mit Heckenstreifen, „Grünbrücken“ und „Rückzugsinseln“ für Hasen, Fasanen Dachs und andere Wildtiere. Es gab Wildblumenwiesen zu sehen, die eine Oase für Insekten bildeten, aber auch eine Orchideenwiese, die wieder in Ackerland umgewandelt wurde aufgrund vertraglicher Verpflichtungen. Altdörfer wies auch auf die Pflege der Landschaft hin, um sie in ihrer Nutz- und Erholungsfunktion zu erhalten. „Wenn man Streuobstwiesen sich selbst überlässt, verschwinden sie im Laufe der Jahre“, sagte er.