2. November 2019 - Kaum ein Vogel vereint so viel menschliche Sympathie auf sich wie die Schwalbe. Früher galten Schwalben als Boten des Glücks, die das Haus vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrten. Noch heute gilt die erste aus dem afrikanischen Winterexil zurückgekehrte Schwalbe bei vielen als Anzeichen dafür, dass die Freibadsaison nicht mehr weit ist, und tief fliegende Schwalben warnen angeblich rechtzeitig vor drohendem Regen.

Bild: Reinhard Pennekamp und Clemens Franke

Die meisten Menschen also mögen Schwalben, wie auch das Ehepaar Franke aus Menzingen. Seit über 30 Jahren haben Sie nun Nester für die Mehlschwalbe an Ihren Hauswänden und ein „Bau“-Ende an Schwalbennester ist noch lange nicht in Sicht. Auf der Ostseite des Hauses sind es 9 natürlich gebaute Schwalbennester, auf der Westseite momentan 17 Nester. Wenn ein neues Nest bezugsfertig ist klettert Clemens Franke auf die Leiter und bringt ein neues Brett unterhalb des Schwalbennests an. Jedes Spätjahr werden die Bretter und auch die Nester aufs Neue von Familie Franke gereinigt und winterfest gemacht. Belohnt werden Tanja und Clemens Franke spätestens an schönen Sommerabenden, wenn um ca. 19 Uhr der Schwalbenflug beginnt. Dann fliegen schätzungsweise 100 Schwalben am Himmel ihre akrobatischen Formationen. Ein Dankschön von ihren Untermietern. Die meisten der 26 Schwalbennester befinden sich in einem sehr guten Zustand, da die Hauswand einen rauhen Mineralputz hat. Das Wasser für den Bau der Nester beziehen die Schwalben voraussichtlich aus dem Menzinger Ortsbach.

Bild. Timo Keller und Reinhard Pennekamp

Trotzdem verschwinden immer mehr Nester z.B. bei Mehlschwalben durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäude oder bei Rauchschwalben durch die Abnahme der Viehhaltung.

Bild: Reinhard Pennekamp und Ulrich Schmid

Am 2. November 2019 wurde das Ehepaar Franke vom NABU-Kraichtal e. V. als „Schwalbenfreundlicher Gastgeber“ bzw. „Schwalbenfreundliches Haus“ durch den Vorsitzenden Reinhard Pennekamp ausgezeichnet. An diesem Samstag wurden ebenfalls Ulrich Schmid aus Bahnbrücken (32 Nester), Mathias Kaiser aus Bahnbrücken, Thomas Imhof aus Oberöwisheim und Timo Keller aus Unteröwisheim ausgezeichnet. Alle erhielten ein Hinweisschild für die Anbringung an die Hauswand sowie eine Urkunde vom NABU Bundesverband. Wir sagen vielen Dank im Namen aller Schwalben!