Zurzeit plant die Stadt Kraichtal vier neue Wohn- und Gewerbegebiete auszuweisen.

Bevor unbebautes Land bebaut werden soll, sollte untersucht werden, inwieweit Baulücken oder Leerstände innerorts genutzt werden können.

Für die dadurch benötigten unbebauten Flächen müssen an anderer Stelle Flächen zum Ausgleich aufgewertet werden.

Wenn z.B. Streuobstwiesen innerhalb der geplanten Wohn- und Gewerbegebiete liegen, dann müssen diese zum Erhalt der Streuobstbestände in gleicher Größe neu angepflanzt werden.

Wobei es wieder Jahrzehnte dauert bis die jungen Bäume den Status der gerodeten Bäume erreicht.

Wenn eine Stadt nicht die Ausgleichsflächen innerhalb der Stadt umsetzen kann, dann hat sie die Möglichkeit dieses außerhalb der Stadt durch Kauf von Ökopunkten zu realisieren.

Die Standorte für die Ökopunkte müssen nicht im gleichen Kreisgebiet liegen, sondern können auch entfernt u.a. am Bodensee sein.

Aktuell plant die Stadt für den Ausgleich der Neubaugebiete Ökopunkte ankaufen, da sie keine Möglichkeit sieht dieses als größte Flächengemeinde im Kreis Karlsruhe auf Stadtgebiet auszuweisen.

Im Gegensatz zur Diskussion für den Ausweis der neuen Baugebiete, wo jeder Bürger zuhören kann, findet die Diskussion zu den Ausgleichsflächen im Nicht-öffentlichen-Teil der Gemeinderatsitzungen statt.

Der NABU Kraichtal setzt sich für den Erhalt von Lebensräumen für die Natur ein. Daher fordert er, dass die Ausgleichsflächen innerhalb der Stadt bleiben. Weiterhin sollen nicht nur der Ausweis der neuen Baugebiete, sondern auch der Umgang mit den Ausgleichsflächen im Gemeinderat öffentlich diskutiert werden.

Weiterhin stellt sich die Frage wie die Stadt im Hinblick auf zukünftige geplante Wohn- und Gewerbegebiete mit den Ausgleichsflächen umgeht, wenn jetzt schon keine Möglichkeit auf eigenes Stadtgebiet besteht.

Trotz heißen Wetters fanden sich am Sonntag, den 19. Juni 22 10 Teilnehmer zur NABU-Pflanzenexkursion am Menzinger Bahnhof ein. NABU-Mitglied und Kräuterpädagogin Annette Häffele führte die Gruppe durch den Ort und auf die Hügel oberhalb Menzingens. Unter fachkundiger Anleitung erfuhren die Teilnehmer*innen sehr viel Wissenswertes über die Pflanzen am Wegesrand und deren Verwendungsmöglichkeiten und Heilwirkung. Neben der Vermittlung zahlreicher Informationen, konnten die Teilnehmer*innen auch viele malerische Ausblicke auf Menzingen genießen. Nach zweieinhalb kurzweiligen Stunden war die Gruppe mit vielen neuen Eindrücken zurück am Bahnhof in Menzingen. Wir danken Annette Häffele für die fachkundige und unterhaltsame Führung.

Eindrucksvoll erfuhren die Interessierten bei der Veranstaltung zusammen mit einzigArt, welche zentrale Bedeutung die Nutz- und Wildbiene für unser alltägliches Leben haben.
An vielen Beispielen erläuterten Tanja Braun und Wolfgang Bauer vom Imkerverein Bruchsal sowie Günter Mayer bei der Exkursion und Martin Klatt vom NABU Landesverband in seinem Vortrag die Lebensweise der Bienen.

Foto: Walter Batzler


Sie wiesen aber auch auf die vielfältigen Gefahren und Bedrohungen hin, welche die Bienen täglich ausgesetzt sind. Verlust von Lebensräumen und Nahrungsquellen sowie Bedrohung durch Gifte können stellvertretend genannt werden.
Gleichzeitig wurden Möglichkeiten genannt wie den Bienen geholfen werden kann.

Foto: Walter Batzler

Ende April und Mai fanden wieder drei Vogelstimmenführungen statt.
Die erste Führung im April mit Ulrich Weiss war in Oberöwisheim. Bei regnerischen Wetter fanden sich morgens nur weniger Teilnehmer ein.
Nach zwei Jahren Corona-Pause fand am 08. Mai 2022 endlich wieder eine Vogelstimmenführung in Gochsheim statt. Pünktlich um 6 Uhr trafen sich am Gochsheimer Bahnhof 23 Vogelfreunde. Unter der Führung von Thomas Bratzel ging es durch die abwechslungsreiche Gochsheimer Landschaft, vorbei am Feuchtgebiet „Tonbergsee“, durch Streuobstwiesen und Hohlwege. Mit den mitgeführten Spektiven (Fernrohren) und Ferngläsern wurden 38 verschiedene Vogelarten bestimmt und beobachtet. So auch typische Vogelarten der Streuobstwiesen wie der Gartenrotschwanz und die Goldammer. Nach beinahe vier Stunden endete die Führung wieder am Gochsheimer Bahnhof.

Herzlichen Dank an alle Teilnehmer und an Thomas Bratzel für die abwechslungsreiche und kompetente Führung.

Foto: Walter Batzler

Im Jahr 2021 konnten in Kraichtal vier Bruten des Bienefressers dokumentiert werden. Zwei Bruten fanden in der vom NABU-Kraichtal e.V. freigelegten Löswand statt. Um weitere Brutmöglichkeiten für den Bienenfresser zu  ermöglichen hatte der NABU-Kraichtal e.V. spontan am 21. April 2022 einen Arbeitseinsatz. Nach Absprache mit der Stadt Kraichtal (Frau Kassner) erweiterten Thomas Bratzel, Stefan Beilherz und Walter Batzler die "Bienenfresser-Wand".  Die ursprünglich freigelegte Löswand wurde von 12 auf 18 Meter verlängert. Zusätzlich wurde ein zweiter Abschnitt mit einer Länge von 5 Metern für den Höhlenbrüter erschlossen. Nun sind wir gespannt, ob die Kraichtaler Kolonie 2022 weiter wachsen wird.

Foto: Thomas Bratzel und Stefan Beilherz beim Freilegen der Wand